beatmung und Monitorüberwachung unterwegs

Zwei starke Grundannahmen für die Intensivpflege in Jena

Es gibt vieles, was ich als Pflegeleitung falsch machen kann. Es gibt vieles, was ich richtig machen kann. Häu­fig sind es die kleinen Dinge, die aber sum­miert wirken, wie bei der Wertschätzung. Und zwei Grun­dan­nah­men, aber was sind diese?

Grundannahme: Jeder Mitarbeiter will von sich aus gute Arbeit machen!

Diese Annahme für die Inten­sivpflege bei uns in Jena habe ich mir nicht selb­st aus­gedacht. Diese Annahme kommt for­muliert aus dem OPI-Konzept der Kinder­hos­pizarbeit.

Es ist für viele Leitun­gen, so ver­mute ich, eine Grund­hal­tung, die sie leben, aber noch nie for­muliert niedergeschrieben haben.

Schließlich, wenn ich eine:n Bewerber:in ein­stelle, dann gehe ich davon aus: Die neue Pflege­fachkraft will von sich aus gut in der Pflege arbeit­en. Anson­sten brauche ich keine Stel­lenanzeige schal­ten oder mit einem Pflege­be­trieb starten.

Es ist eine Grund­mo­ti­va­tion jed­er Pflegekraft oder Mitarbeiter:in und das Gegen­teil ist schlichtweg undenkbar.

Grundannahme: Kein Mitarbeiter will sich selbst oder anderen absichtlich schaden!

Diese Annahme ist eng verknüpft mit der oberen. Denn wenn ich gute Arbeit leis­ten will, aber ich defin­i­tiv nicht vor, jeman­den anderen, sei den Patien­ten oder Bewohn­er oder meine Arbeit­skol­le­gen zu schaden.

Ich fahre nicht auf Arbeit mit der fix­en Idee: Oh, heute werde ich Franz, unsere Pflege­hil­f­skraft, mal ordentlich schaden. Wie toll das ist.

Es ist für uns in Jena undenkbar, dass unsere Pflege­fachkräfte mit dieser Inten­tion zu Linn arbeit­en kom­men.

Es ist schlichtweg, wie es selb­st im OPI-Konzept heißt, undenkbar.

Fehlermanagement in der außerklinischen Intensivpflege

Allein diese bei­den Grun­dan­nah­men, wenn unsere Grund­hal­tung ist, sorgt für ein Fehler­man­age­ment, wo mit Fehlern gear­beit­et wird und um aus ihnen zu ler­nen.

Was kön­nen wir näch­stes Mal bess­er machen und wie.

Sie dienen nicht, um diesen oder jenen die Schuld zuzuweisen. Sie dienen nicht dazu, um sich über jeman­den anderen zu stellen. Jedem kön­nen und passieren Fehler.

Der Fehler, der jet­zt passiert ist, hätte mir auch passieren kön­nen. Ja, Fehler sind blöd, aber es gibt kein Per­fekt, wenn ich mit Men­schen arbeite. Selb­st in der Com­put­er­welt gib es den Error.

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Deshalb haben wir schon früh gel­ernt bei Linn mit ein­er Fehler­tol­er­anz zu leben, zu arbeit­en.

Wichtig ist es, dass offen über Fehler gesprochen wird, um Linn zu schützen.

Wir gehen davon aus: Nie­mand geht zur Arbeit, kommt zu uns und macht jet­zt mit Absicht diesen oder jenen Pflege­fehler.

Son­dern Fehler passieren, weil es ein­fach men­schlich ist und auch dann, wenn man sein Bestes gibt.

Wir gehen davon aus, denn niemals wäre die Pflege bei Linn so gut gewor­den und das seit über 15 Jahre. Sei es im Pflege­di­enst in Jena oder bei unserem PflegeTeam.

Grundannahmen und die Pflegedienstleitung

Ich weiß, es gibt Pflegekräfte, die mit ihren Leitun­gen schlechte Erfahrun­gen gemacht haben. Sie erlebten die Kri­tik der Chefin, des Chefs als demo­tivierend, als wür­den sie extra auf Arbeit gehen, um Mist zu bauen.

Ich habe es auch selb­st erlebt als eine „wohl gemeinte“ Führungsta­tik, um zu motivieren. Als ich dies von mein­er Leitung ver­stand, kon­nte ich damit bess­er umge­hen.

Doch lernte ich als Pflege­di­en­stleitung, die Basis für eine gute Zusam­me­nar­beit ist Ver­trauen und die oben genan­nten Grun­dan­nah­men.

So kon­nten die Pflege­fachkräfte selb­st­ständig arbeit­en und wir lern­ten gemein­sam für alle im Team: Was kön­nen wir bess­er machen, wenn etwas schief ging.

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Linn an Beatmung mit Pflegefachkraft
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