7Mind redet über Fehler und dem „richti­gen“ Umgang damit. Herr Schloss­er benen­nt in sein­er aktuellen Buchbe­sprechung das Ding: Schuld und Ver­ant­wor­tung. Sein Zitat ist auch für uns eine Grund­lage, wie wir mit Fehler arbeit­en:

Schuld blickt zurück und fragt „wer war’s?“ Ver­ant­wor­tung blick nach vorne und fragt „was nun?“ (aus:

https://www.schlosser.info/stoa-subtle-art-not-giving-a-fuck

abgerufen: 24.01.2018)

Für uns ist die Frage „was nun“ wichtig. Wenn wir zurück blick­en, die Schuld ver­suchen zu set­zen, ermü­den wir. Es hält uns auf und verk­lärt den Blick, denn in Zukun­ft müssen wir (weit­er) gemein­sam dafür sor­gen, dass Fehler möglichst ver­mieden wer­den. Wer­den sie nicht unbe­d­ingt, denn Fehler gehören zum Men­sch­sein dazu und somit ist es wie es ist. Auch wir Eltern von Linn, ich selb­st in meinen Job mache Fehler. Dazu muss, wie auch im unseren PflegeZ­im­mer, klar sein wie es bei 7Mind geschrieben ste­ht:

  „Wir suchen Fehler häu­fig im indi­vidu­ellen, men­schlichen Ver­sagen, weil das für uns am ein­fach­sten ist“, so Tabea Scheel, Psy­cholo­gin an der Hum­boldt-Uni­ver­sität Berlin und Co-Auto rin der Wiener Studie. Dabei han dele es sich in den meis ten Fällen um Feh ler ver ket tun gen, sel­ten liege die Schuld bei ein­er Ein zel per son. (aus:

http://7mind.de/magazin/wie-aus-fehlern-staerken-werden

abgerufen: 24.01.2018)

Eine Aus­sage, die für uns in der Zusam­me­nar­beit eine wichtige Grund­lage ist. Denn ich habe noch nie­man­den erlebt bei Linn oder als Pflege­di­en­stleitung, der mit der Ein­stel­lung zur Arbeit gegan­gen ist: Was kann ich den heute falsch machen? Wenn kann ich heute schädi­gen? Alle habe in Rah­men ihrer gegebe­nen Mit­tel best­möglich gear­beit­et und Lösun­gen gesucht bei Her­aus­forderun­gen.

Über viele Jahre haben wir im PflegeZ­im­mer eine Fehlerkul­tur entwick­elt, die Fehler toleriert, die damit arbeit­et, dass es zu Fehlern kom­men kann. Sie gehören zum Men­sch­sein und unser Ziel ist, dass wir über Fehler reden. Denn wenn Linn ein Prob­lem hat, muss ein jed­er im PflegeZ­im­mer wis­sen, was ist passiert. Nur so kön­nen wir gut und sich­er helfen.

Leben Pflege Werte — Gute Pflege wird Inno­v­a­tiv wenn offen mit Fehlern umge­gan­gen wird

Wenn wir und unsere Pflegekräfte ver­suchen Fehler zu ver­tuschen, wird dies sich auf Linns Woh­lerge­hen auswirken. Ganz neben­bei kann ich mich den Satz auch im PflegeZ­im­mer bestäti­gen:

Denn tat säch lich zeigen Stu dien, dass nur in ein­er offe nen Feh ler kul tur Inno va tion ent ste­ht.

Dies zeigt sich zum Beispiel in der Schul­be­gleitung, wo die Pflegekraft bei Linn neue Ideen aus­pro­biert mit den Schul­be­glei­t­erIn­nen. Dies würde nicht funk­tion­ieren, wenn die Pflegekraft verun­sichert wäre mit dem Satz im Kopf: „Mache bloß keine Fehler! Was wür­den denn die Eltern sagen?“ Diese Unsicher­heit wäre ein Hemm­nis, um Linn gut in die Schule und All­t­ag zu inte­gri­eren.

Natür­lich, damit die Pflegekräfte, ob aus der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege, bei Linn gut arbeit­en kön­nen, brauchen sie eine gute Einar­beitung. Etwas, was bei uns eine hohe Pri­or­ität hat.