Wenn eine Pflegefachkraft ihren Arbeitsplatz wechselt in die häusliche Intensivpflege, dann ändert sich häufig der Schlüssel, wie viele Patienten sie im Dienst zu versorgen hat. Während der Bewerbung und der Wahl für das neue Jobangebot könnte es eine wichtige Frage sein.
Bei uns im PflegeZimmer reden wir von der 1:1 — Betreuung. Also eine Pflegefachkraft betreut Linn. Die Schwester / der Pfleger hat in der Zeit keine andere PatientIn.
Wenn sich eine Kranken- oder AltenpflegerIn bewirbt auf eine Stelle in der ambulanten Intensivpflege, trifft diese häufig auf zwei Arten:
- Häusliche Intensivpflege, wo die Pflegefachkraft in einen gesamten Dienst / Einsatz bei einem Patienten tätig ist.
- Beatmungs-WG (Wohngemeinschaft) bzw. Intensivpflege-WG. Dort pflegt die Fachkraft gleichzeitig mehrere Patienten.
Das Plus der 1:1 — Pflege
Das große Plus im IntensivZimmer ist, die Pflegefachkräfte können sich im Pflegealltag ganz auf Linn einstellen, zum Beispiel selbst auch fest legen, wann sie welche Aufgaben durchführen. Grundlage ist der Pflegeplan. Natürlich, der Pflegeplan setzt hier zeitliche Grenzen, wie zum Beispiel die Gabe von Medikamenten, Inhalation, Hustenassistent etc. In der Schulbegleitung kommt der Stundenplan und die Pausenzeiten dazu.
Doch sind die Spielräume zur Umsetzung der Pflege breit. Wenn eine Aufgabe im Pflegeplan verschoben wird, dann hat es häufig seine Gründe. Diese tragen wir, Eltern, in der Regel mit. Im Alltag merken wir meistens schon morgens, wie der Tag sich zeigen kann, denn wir übernehmen die erste „Pflegerunde“ bei Linn selbst.
Auch ist die Arbeitsverdichtung wie auf regulären Stationen in der Klinik bei Linn kein Thema. Die Unsicherheit oder Bedenken verschwinden hinzu, die bestehen können, wenn man mehrere Patienten gleichzeitig betreut und nicht allen im Sinne guter Pflege gerecht wird.
Im Minus der 1:1 — Pflege
Die Schatten der 1:1 sind, dass es im Dienst zu einer Art „Leerlauf“ in der Pflegetätigkeit kommen kann, den einige vielleicht von der Sitzwache im Krankenhaus kennen. Man ist aktiv “nur” in der Krankenbeobachtung und Überwachung. Diese spezielle Krankenbeobachtung mit Interventionsbereitschaft wird bei Linn während des gesamten Dienstes durch geführt.
Kommt es mal zum “Leerlauf” der Pflegetätigkeit an Linn, gibt es noch verschiedene Aufgaben im IntensivZimmer, die geleistet werden müssen. Ein Beispiel ist die Inventur der Medikamente oder die Kontrolle von Medizinprodukten. Die Pflegedokumentation erfordert, wie auf Station, auch ihre Zeit.
Manch einer mag in seinem Dienst viel Abwechslung — unserer Erfahrung nach bietet die Schulbegleitung von Linn hier einiges. Ein Pluspunkt, weil sie integrativ in eine reguläre Schule geht.
Fazit
Ein Wechsel in den Job der häuslichen Intensivpflege hat seine Pluspunkte. Doch wie jeder Arbeitsplatz in der Kranken- oder Altenpflege, gibt es ein für und wider.
Ein unverbindlicher Schnuppertag oder eine Hospitation beantwortet, so unsere Erfahrung, gleich mehrere Fragen.
Was sind deine Erfahrung?
Schreibe einen Kommentar