Es ist immer wieder span­nend, wie bunt und unter­schiedlich die Bewer­bun­gen für eine Stel­lenanzeige in der Pflege sind. Doch was soll an ein­er solchen falsch sein?

Vor­weg: Unter Bewer­bung wird ein­mal der gesamte Prozess ver­standen. Dieser geht so lange, bis die Pflegekraft eingestellt wird. Oder eine von bei­den Seit­en sagt ab. Der Arbeitsver­trag kommt nicht zus­tande.

Zum anderen ver­ste­ht man darunter die Bewer­bung­sun­ter­la­gen, also die Kom­mu­nika­tion, wie ich mich dem Stel­lenange­bot bekan­nt mache und darum bemühe.

Wir konzen­tri­eren uns hier auf die Schriftlichkeit, als den Unter­la­gen.

Falsch in der Bewerbung

Durch den Pflege­fachkräfte­man­gel, wie bei uns in Jena, gibt es mit der Bewer­bung eigentlich kein falsch. Ich betone das „Eigentlich“.

Ein Falsch kön­nte ich ver­muten, wenn das Anschreiben samt Lebenslauf und den Kon­tak­tauf­bau zum Stel­lenange­bot keinen oder ungenü­gen­den Erfolg hat.

Ist meine Bewer­bung denn falsch gewe­sen?

Dies ist schwierig zu prüfen. Auch was ist falsch? Ein­mal kön­nte meine Bewer­bungsmappe ungenü­gend sein und ich bekomme trotz­dem als Krankenpfleger oder Krankenpflegerin den Job in der Pflege.

Jed­er Pflege­be­trieb, der eine Pflege­fachkraft sucht, ist froh und glück­lich, wenn er diese beset­zt.

Zum anderen kann ich eine tolle Mappe abgegeben haben und es gibt eine Absage.

Woran sich die Absage begrün­det erfährt man nicht oder die Aus­sage entspricht nicht dem wirk­lichen Grund. So, die mir erzählten Erfahrun­gen in Jena.

Ein Grund kön­nte sein: Der poten­tielle Arbeit­ge­ber will sich nicht angreif­bar machen.

Es ist eine Bewer­bung versendet oder eine Anfrage, ich inter­essiere mich für die Stelle, küm­mern sich viele Joban­bi­eter zeit­nah darum.

Doch manch­mal wartet man. Habe ich da was falsch gemacht? Muss nicht sein. Eventuell war der Per­son­aler oder die Pflege­di­en­stleitung im Urlaub.

Stellenanzeige für Pflegefachkraft in Jena mit Intensivkind
Stel­lenanzeige für Pflege­fachkraft in Jena mit Inten­sivkind

Ein guter Startton zur Bewerbung

Doch zum „Eigentlich“: Eine ansprechende Bewer­bung set­zt einen wohlk­lin­gen­den Start­ton und damit einen guten Ein­stieg in den weit­eren Prozess auf bei­den Seit­en.

Ins­beson­dere, wenn sich in der Fir­ma oder dem Kranken­haus die ersten Beziehun­gen entwick­eln und weit­ere Wege sich eröff­nen. Genau­so in der außerklin­is­chen Inten­sivpflege oder beim Assis­ten­zjob im Arbeit­ge­ber­mod­ell.

Dieser Start­ton kann dabei auch durch eine nette Mail, ein respek­tvoller Chat oder Tele­fon­nat geset­zt wer­den. Man freut sich aufeinan­der.

Und gut zu wis­sen: Wenn die Bewer­bung einges­can­nt oder abge­heftet ist in der Per­son­alak­te, wird sie von den Entschei­dern auch mal später her­vorge­holt. Zum Beispiel, wenn die / der Entschei­der über Ja oder Nein pen­delt für eine beson­dere Fort­bil­dung.

Natür­lich, wenn ich schon länger bei einem Arbeit­ge­ber angestellt bin, soll­ten diese Doku­mente keine tra­gende Rolle spie­len. Also im Archiv bleiben. Denn Men­schen entwick­eln sich weit­er. Sie wach­sen mit ihren Auf­gaben und verän­dern sich. Und daran glaube ich.

Ich durfte mehrfach ler­nen, dass die Qual­ität und Leis­tung der Pflege­fachkräfte sehr stark auch vom Umfeld abhin­gen. Und dem Ver­trauen, was ich in sie set­zte.

In ein­er Fam­i­lie in Jena mit außerklin­is­ch­er Inten­sivpflege gab es mit ein­er Kranken­schwest­er Kon­flik­te. Bei uns lief es mit der gle­ichen Per­son super. Eben ein anderes Umfeld. Eine andere Dynamik vor Ort.

Also kann und darf ich nicht „ein­fach“ schlussfol­gern von dem Bewer­bungss­chreiben auf die jet­zige Arbeit­sleis­tung und Entwick­lung ein­er / einem Mitarbeiter:in.

Es ist auch ein Grund, warum eine Leitung prüfen sollte, ob Abmah­nun­gen nach gewiss­er Zeit wieder aus der Per­son­alak­te ent­fer­nt wer­den kön­nen oder nicht.

Bewerbung ohne Bild und Anschreiben

Ich finde es immer wieder span­nend, wie viel ein Foto von der Pflegekraft im Lebenslauf oder dem Anschreiben aus­macht.

Zuviel. Denn die Gefahr ist immer, dass die / der Per­son­aler daraus ableit­en will, wie die Pflege­fachkraft so tickt und welche Qual­itäten sie / er mit­bringt.

Dies ist schwierig und stellt ein Argu­ment dar für anonyme Bewer­bun­gen.

Im Bewer­bungs- und Ein­stel­lungs­ge­spräch kann sich dann vieles darum drehen, dass dieses Bild kor­rigiert wer­den muss.

Für mich ist weit angenehmer gewe­sen, wenn man sich zuerst ken­nen­lernte und den Lebenslauf dabei durchging.

Fazit der Bewerbung als Pflegefachkraft bei uns

Für uns gilt: Für eine Bewer­bung braucht es kein Anschreiben. Wir freuen uns über eine Mail, ein­er Nachricht oder Anruf.

Häu­fig passt dies sehr gut, da viele Inter­essen­ten an der Stelle zuerst erfahren wollen: Was macht der Job beim PflegeTeam in Jena über­haupt aus. Das ist okay.

Ja, und doch hat ein solch­es Schreiben etwas Beson­deres.

Den Lebenslauf, die Arbeit­szeug­nisse, Urkun­den und Zer­ti­fikate braucht es, damit wir wis­sen, wie sich die Pflege­fachkraft qual­i­fiziert hat. Denn danach müssen wir unsere Einar­beitung aus­richt­en und gegeben­falls einige Fer­tigkeit­en (neu) schulen.

Gibt es über­haupt ein richtig oder falsch? Ich ver­mute nein. Eine Bewer­bung kann fehler­haft sein oder ansprechend. Sie kann mod­ern gestal­tet sein und sie ist ein­fach Geschmack­sache.

Wichtig ist immer, der, der das Stel­lenange­bot auss­chrieb, muss auch mit­teilen, was alles zur Bewer­bung dazu gehört und wie der Bewer­bung­sprozess sich gestal­tet.

Fehlt was, dann wird es ohne Bew­er­tung nachgere­icht. Punkt.

Lass uns ins Gespräch kom­men. Welche Erfahrun­gen hast du?